Mit dem Gut Geesthof in Klint bei Hechthausen sind allerlei Geschichten über Spuk und Gespenster bekannt. In früheren Zeiten soll sich vor dem Tor zum Gut ein unheimliches Tier mit gläunigen Augen herumgetrieben haben. Das Tor existiert nun schon lange nicht mehr, aber die Geschichte ist von Generation zu Generation weiter erzählt worden. Es wurde erzählt, dass es sich um die arme Seele einer Verstorbenen handelte, die ein erbärmliches Leben gehabt hat und nichts Gutes getan hat.
Jahre später diente auf dem Gut eine Magd, von der man erzählte, dass sie hexen konnte, so erschien sie wohl in den unterschiedlichsten Erscheinungen, mal als Pudel, mal als Hexe, mal als schwarzer Kater. Da zu Anfang niemand etwas von den Zauberkünsten der Magd wusste, kam es dann doch nach einiger Zeit heraus. Das Mädchen hatte es eines Tages auf einen jungen Burschen aus dem Nachbardorf Laumühlen abgesehen. Ging er abends aus zum Krug oder zu einem anderen Vergnügen, so trieb sie sich bald als Hund oder Katze, ja einmal sogar als Fuchs in seiner Nähe herum. Sie konnte nun am nächsten Tag haarklein erzählen, was der Bursche so alles am Vorabend getrieben hatte. Das kam ihm zu Ohren und er schöpfte als Erster Verdacht. Das soll ein Ende haben beschloss er und als das nächste Mal eine Katze in seine Nähe kam, versuchte er das Tier zu fangen, doch es schoss ihm wie ein Blitz durch die Beine und rannte Richtung Geesthof. Damit waren für den jungen Mann alle Zweifel ausgeräumt, es musste wohl eine Hexe sein, die ihn immerzu verfolgte, dachte er. „Katt is´n Hex“, sagten ja auch die Leute und recht haben sie.
Doch wie sollte er sich der lästigen Verfolgerin erwehren. Er war zuerst ratlos und als sie ihn beim nächsten Mal als Pudel verfolgte, ergriff er sich einen herumliegenden Stock und versuchte dem Tier einen gewaltigen Hieb zu versetzen, doch er schlug ins Leere, denn trotz seiner schnellen Reaktion, der Hund war um ein Vielfaches schneller. Er sah ein, dass er so nicht an sein Ziel, die Hexe zu vertreiben, gelangen konnte. Doch was tun? Er entschloss sich endlich die Hexe beim nächsten Mal zu erschießen. Doch er hörte, dass das nicht so einfach sei ein verzaubertes Tier zu erschießen. Man musste schon eine Kugel aus Erbsilber gießen. Er bat einen guten Bekannten, ihm solches zu verkaufen. Doch sollte es gar nicht mehr nötig sein, denn als er mit dem Bekannten darüber verhandelte, war ganz in der Nähe das verwunschene Tier und belauschte sie. Es muss wohl verstanden haben um welches Vorhaben es ging, denn von diesem Tag an, ließ es sich nicht wieder sehen. So hatte der Bursche endlich wieder Ruhe vor diesen schrecklichen Verfolgungen der Hexe.
Nacherzählt von HG Alstedt (s.a. Männer vom Morgenstern, Hake Betken siene Duven)